E-Mail (= electronic mail) ist die am meisten benutzte Anwendung des Internets und baut im wesentlichen auf zwei verschiedenen Protokollen auf:
Versenden von E-Mail:
SMTP (= Simple Mail Transfer Protocol)
ist ein auf TCP/IP aufsetzendes Protokoll für den Mailtransport zu einem anderen Rechner. Es wird für Mail Transportprogramme sendmail, postfix, qmail nicht aber für UUCP (siehe weiter unten) benötigt.
Ports: 25/tcp 25/udp
Verarbeiten von E-Mail:
POP2/3 (= Post Office Protocol No 2/3)
Protokoll zum einrichten eines Mailservers, der E-Mail verarbeitet (d.h., Postfächer verwaltet von denen sich E-Mail User ihre Post abholen können. fetchmail kommuniziert mit diesem Protokoll auf dem Mailserver, d.h., fetchmail ist Client eines POP2/3 Servers.
Ports: 110/tcp 110/udp
IMAP (= Internet Message Access Protocol) IMAP4 ist eine variablere Variante des POP2/3 Daemons. Allerdings gilt dieser Dienst als unsicherer und ist schlecht dokumentiert. fetchmail kann auch vom IMAP-Mailserver Post holen.
Ports: 143/tcp 143/udp
Diese Protokolle kommen jedoch nur zum Einsatz, wenn eine E-Mail über das Netzwerk transportiert werden muß. Bei ausschließlich lokaler E-Mail-Kommunikation, d.h., Absender und Empfänger einer E-Mail befinden sich auf dem selben Rechner, werden die E-Mails durch das Programm procmail lediglich im Dateiensystem verschoben. Zum Betreiben zeitversetzter Kommunikation zwischen Rechnern ist ein elektronisches Post (E-Mail) -System nötig. Traditionell besteht eine E-Mail aus (US-) ASCII-Text. Inzwischen kann man auch Texte mit nationalen Zeichensätzen und im HTML-Format gestalten und beliebige Dateien an eine E-Mail anhängen und mit ihr verschicken.
Begriffe
MUA (= Mail User Agent) mehr oder weniger komfortable Programme zum Verfassen und Abschicken von E-Mails.
Bsp.:mail, kmail, pine, Netscape Messanger, Pegasus Mail, XEmacs, elm
MTA (= Mail Transport Agent) Transportprogramm für E-Mails, wenn Absender und Empfänger auf verschiedenen Rechnern sind. Von MUA/MTA wird Post an MTA übertagen und entscheidet anhand der Empfängeradresse, wohin die Post weitergereicht wird (vgl. Postamt). Entweder wird Post dann an den nächsten MTA weitergeschickt, oder wenn die Post bereits am Ziel ist, an den lokalen LDA übergeben. MTAs können Post auch (in einer Queue) zwischenspeichern und in best. Zeitabständen wird die Übermittlung erneut versucht
Bsp.: sendmail, postfix, smail, qmail, ...(Konfiguration MTA)
MDA (= Mail Delivery Agent) =
LDA (= Local Delivery Agent) ein Programm, das nur zuständig ist für die innerhalb eines Rechners stattfindende Mail-Übertragung, d.h., wenn Absender und Empfänger auf dem selben Rechner sind. Ein LDA bekommt Post von einem MTA und legt diese in einem lokalen message store ab, i.a. /var/spool/mail/
Bsp.:
procmail wenn mit SMTP gearbeitet wird
cyrus wenn mit IMAP gearbeitet wird
Prinzipielle E-Mail Verarbeitung
- E-Mail mit einem MUA (z.B. mail) verfassen
- Adresse der folgenden Form vergeben:
<empfaenger-name>@<fqdn oder mailservername oder domainenname> - MUA übergibt E-Mail an ein MTA (z.B. sendmail)
- MTA wertet Adresse mit Hilfe eines DNS-Servers (... MX ... -Eintrag) rechts vom @-Zeichen aus und übergibt die E-Mail einem Mailserver (= i.a. ein Server im Internet), der die E-Mail entweder weiterleitet oder selbst verarbeitet
- ein LDA (z.B. procmail) auf dem Mailserver der die E-Mail selbst verwaltet, wertet die Adresse links des @-Zeichens aus und verteilt die E-Mails in einem speziellen Verzeichnis auf Dateien die i.a. denselben Namen haben wie der Name links vom @
- der Empfänger teilt seinem MUA mit, dass er seine E-Mail lesen will. Dadurch wird i.a. ein Transportprogramm (z.B. fetchmail) auf dem Zielrechner (= der Rechner, auf dem die E-Mail endgültig ankommen soll) aktiviert, der die E-Mail beim Mailserver (z.B. popper) abholt und seinem MUA übergibt
Des Weiteren muss man unterscheiden, ob man ein Mailing-System im lokalen Netz (z.B. im Intranet) einrichten will, oder ob man sein Mailing-System so einrichtet, dass man die Mailingdienste eines Internet-Providers benutzt (dies ist nötig, wenn man selbst nicht ständig im Internet vertreten ist). Nachrichten holt man vom Provider entweder mit einem Mail-Client-Programm (z.B.: fetchmail) oder per UUCP (= Unix to Unix Copy Program) ab.
Unterschied fetchmail/UUCP:
fetchmail
Provider legt ein Postfach für den Kunden an. Beim Provider für den Kunden eingegangene Mail gilt aus Sicht des Absenders als zugestellt und kann vom Kunden abgeholt werden
UUCP
Provider legt für Kunden kein Postfach an, sondern lagert E-Mails nur bis zum Abholen mit UUCP zwischen. Wird eine UUCP-Verbindung zum Provider aufgebaut, so werden auf einmal alle E-Mails an des lokale sendmail Programm des Kunden zur Weiterverarbeitung übertragen. Soll UUCP mit einem Provider betrieben werden, so muss das i.a. mit dem Provider vereinbart werden.
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