Linux-System

An ein funktionsfähiges Linux-System kann man grundsätzlich auf zwei Arten gelangen: Den relativ preiswerten, aber deutlich komplizierteren Weg stellt der Download des Kernels aus dem Internet dar. Damit ist aber noch lange nicht das komplette Betriebssystem auf dem Rechner, sondern lediglich dessen Herzstück.

Eigentlich liegt auch hierin keine unüberwindbare Hürde: Die meisten Tools und Anwendungen wie z.B. der Editor vi, werden von ihren Autoren kostenfrei zum Download angeboten - teils in Sourcecode, oft jedoch auch in kompilierter Form. Allerdings gilt es die benötigten Komponenten zunächst einmal zu finden und anschließend sauber in das im Aufbau befindliche System zu integrieren. Gerade Anfänger sind mit dieser Aufgabe jedoch hoffnungslos überfordert.

Distributionen

Die zweite Variante ist der Erwerb einer Distribution: Sie kombiniert Kernel, Hilfsprogramme, Tools und Anwendungen zu einem kompletten Paket aus aufeinander abgestimmten Komponenten. Darüber hinaus fügt sie in aller Regel eigene Installations- und Administrations-Programme hinzu, die speziell dem Linux-Anfänger den Einstieg in das neue System soweit wie möglich erleichtern sollen. Im Prinzip kann sich jeder interessierte und hinreichend mit Linux vertraute Anwender eine eigene Distribution zusammenstellen; die inzwischen gängigsten Distributionen wurden jedoch ausnahmslos von kommerziellen Unternehmen zusammengestellt. Als Goodies umfassen sie daher neben OpenSourceSoftware oft auch noch nützliche Anwendungen aus dem kommerziellen Bereich.

Neben der Abstimmung der Bestandteile und der verbesserten Installation und Administration bieten Distributionen auch noch einen weiteren, wesentlichen Vorteil: Sie sind als CD-Satz mitsamt gedrucktem Handbuch erhältlich, in aller Regel ist auch telefonischer Installations-Support im Kaufpreis inbegriffen. Dies macht das Aufsetzen eines funktionierenden Systems wesentlich komfortabler und einfacher; vor allem Einsteigern ist dringend zum Erwerb einer CD-ROM-Distribution zu raten. Die dabei anfallende Investition von - grob gesagt - zwischen 15 und 100 Euro kann auch ein schmaler Geldbeutel noch gut verkraften.

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