Lebensmittelprobleme

Beim Einkauf von Lebensmitteln haben wir heute doch ein leicht gestörtes Verhältnis zum Hersteller derselbigen. Immer mehr Skandale rütteln unser Bewußtsein wach und machen uns sensibel für die Optik von Frischwaren und vieldeutige Packungsbeschreibungen. War es doch zu Oma´s Zeiten noch um ein Vielfaches einfacher, etwas Feines auf den Tisch zu zaubern. 

Gehen wir mal mit offenen Augen durch den Supermarkt und versuchen unser Augenmerk auf alltägliche Lebensmittel zu legen. In manchem Joghurt befinden sich keine Fruchtstücke sondern geschmacksversetzte Ersatzteile, ein Teil der Kinderprodukte enthält Alkohol, die Fruchttheke wird mit künstlichem Licht verblendet - nur um den Frischeeindruck möglichst lange aufrecht zu erhalten, in Brotwaren befinden sich unnatürliche Konservierungsstoffe um möglichst über zig Tage den Schimmel fern zu halten, etc. Gemanipulation und Gammelfleisch fügen sich hier nur noch in eine lange Schlange unhaltbarer Zustände ein.

Aber selbst der Schlachter und der Bäcker halten nicht mehr, was sie uns vor langer Zeit einmal boten. Heute gibt es beispielsweise Brezen als Teiglinge von der industriellen Großbäckerei, die je nach Bedarfslage aufgebacken werden und natürlich nicht unbedingt immer die Zutaten erwarten lassen, die wir uns so vorstellen. Und die Wursttheke ist mancherorts ebenfalls aus der Großschlachterei belegt, dafür hält sich der Aufschnitt dank Zusatzstoffe auch wesentlich länger. Nur noch der Bauernmarkt auf dem Lande scheint unser Vertrauen zu gewinnen, gehen wir mal davon aus, daß Düngemittel und Umweltschädigungen überall mitgekauft werden.

Und das einzig sicher ist, daß wir uns dagegen nicht großartig schützen können. Ein weiteres Kriterium ist auch der finanzielle Aspekt, der die meisten Menschen zu Billigdiscountern geradezu zwingt. Verbraucherschutz ist zwar von politischer Seite garantiert, doch wir erfahren fast täglich in den Medien, wie schwer die Umsetzung gelingt. Bon Appetit!