Der Editor vi (VIM)
Der Editor vi ist ein kommerzielles Produkt und daher lizensierungspflichtig. Der vi baut auf dem Editor ex auf kommt mit sehr geringer Hardware, insbesondere einfachster Tastatur und Bildschirm (Konsolen-) Voraussetzung aus und ist, wenn man sich an die etwas eigenartige Bedienung gewöhnt hat, äußerst schnell zu handhaben. Es gibt ihn seit frühesten UNIX-Zeiten. Er gilt als ausgereift und ist somit zu einem Quasi-Standard-Editor geworden.
Mit ihm läßt sich nicht nur editieren, sondern auch Syntaxprüfungen für verschiedene Programmiersprachen erledigen, debuggen und Makros aufzeichnen. Des Weiteren ist Linux/UNIX meist so voreingestellt, dass sich bestimmte (Konfigurations-) Dateien standardmäßig nur mit dem vi bearbeiten lassen. In der Linux-Welt ist die GNU-Variante vim, ein erweiterter vi-Editor, im Umlauf. Meistens kann man den vim auch mit vi, was dann nur ein symbolischer Link auf vim ist, aufrufen. Häufig ist auch noch eine abgespeckte Variante des vim vorhanden, der nvi.
Wir sprechen hier, wie es allgemein üblich, ist immer nur vom vi obwohl wir den vim meinen. Desweiteren werde ich nur die, meines erachtens für den Linux-/vi-Einsteiger notwendigsten Möglichkeiten des vi aufzeigen, mit denen man wohl ca. 90% aller für den Anfang anfallenden Arbeiten erledigen kann. Bei größerem Interesse verweise ich an die entsprechenden Manual-Seiten oder an die nahezu unerschöpfliche Literatur die es zum vi gibt.
Konfigurationsdateien und Umgebungsvariablen des vi
Es gibt zwei Möglichkeiten den vi anzupassen. Über Konfigurationsdateien und/oder über Shellvariablen. Welche vi-Optionen angegeben werden können kann man sich im EXECUTE-Modus durch das Kommando set all anzeigen lassen, bzw. mit set Option setzen.
Bemerkung: Davon Gebrauch zu machen ist für den vi-Anfänger i.A. nicht nötig!
Konfigurationsdateien
- /etc/vimrc globale Konfigurationsdatei, nur für den vi
- ~/.vimrc private vi Konfigurationsdatei. Diese Datei wird vom vi bei dessen Start abgearbeitet
- ~/.exrc häufig statt ~/.vimrc. Diese wird vom Editor vi und ex abgearbeitet
- ~/.viminfo ab vim 6.0 nur noch: registriert alle vi-Aktionen
Bemerkungen:
- vim < 6.0: syntax farbig darstellen z.b. der syntax von quellcodes, shellskripten, ...:
Für User: ~/.vimrc
let color = ''true'' # Syntax highlighting
Für root: /etc/vimrc
so ${VIMRUNTIME}/syntax/syntax.vim - vim => 6.0: ~/.exrc
set showmatch # Klammerpaare anzeigen
/etc/vimrc
syntax on # Syntax highlighting - Folgende Dateien dienen zum standardmäßigen Setzen von Optionen und haben bei vielen Eintragungen die Form:
/etc/vimrc und
~/.exrc
set Option | Option | ...
Umgebungsvariablen
Verwendet man die bash (= Linux-Standard), so setzt man den Wert der von vi abgefragten Shellvariablen mit:
export EXINIT
EXINIT='set Option | Option | ...'
Damit diese Einstellungen von Dauer sind, sollten sie in z.B. ~/.profile abgespeichert werden.
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